Namibia Rundreise

Namibia Rundreise: Route & Highlights

Unsere Rundreise durch Namibia führte uns in gut zwei Wochen von Windhoek durch vielseitige Savannen- und Wüstenlandschaften zu Safaris und bizarren Felsformationen. Namibia ist wahrlich ein Land der Kontraste und bietet bei einer Rundreise nicht nur beeindruckende Fotomotive, sondern auch einzigartige Begegnungen mit Menschen und Tieren und vor allem: Ruhe. 

Namibia in einem Wort: weit. Die Nationalparks, die Wüsten, die Küste – denn egal wo du bist, du kannst bis zum Horizont (und gefühlt noch weiter) blicken. Stundenlang fährst du auf einsamen Schotterpisten durch die schier unendliche Landschaft und ganz plötzlich wandelt sich das Bild. Aus grüner Savanne mit wogenden Gräsern wird eine rote Sandwüste, eine kahle Küstenlinie, eine Gebirgskette oder eine riesige Salzpfanne. Was es mit all diesen Beschreibungen auf sich hat, erfährst du in diesem Beitrag. 

Rundreise Namibia Straße
Namibia in einem Wort: weit.

Allgemeine Informationen Namibia

Die Währung in Namibia ist der Namibia-Dollar, der 1993 den südafrikanischen Rand ablöste. Umrechnungskurs (Stand 01/2023): 

  • 1 Namibia-Dollar = 0,053 Euro
  • 1 Euro = 18,72 Namibia-Dollar

Namibia ist in der Zeitzone GMT+2. Wenn du aus Deutschland nach Namibia reist, hast du daher keine Schwierigkeiten mit Jetlag, was Namibia zu einem tollen Fernreiseziel macht. 

Zeitverschiebung zu Deutschland im Sommer: – 1h 

Zeitverschiebung zu Deutschland im Winter: +1h

Namibia liegt im Südwesten Afrikas und grenzt an Angola, Simbabwe, Sambia, Botswana und Südafrika. Im Westen wird das Land durch den Atlantischen Ozean begrenzt. Der längste Teil der Grenze Namibias ist die Grenze zu Südafrika, die mehr als 1.000 Kilometer lang ist.Lage Namibia

Die Hauptstadt Windhoek befindet sich  im Zentrum Namibias.

In Namibia herrscht ein subtropisches Wüstenklima, das durch zwei Jahreszeiten geprägt ist. Die Sommermonate (November bis März) sind heiß mit Temperaturen von bis zu 40°C und die Wintermonate (April bis Oktober) sind kühler mit Temperaturen von bis zu 25°C. In den Gebirgsregionen des Landes kann es jedoch während des Winters kälter werden. In den Wüstenregionen regnet es selten und es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit. In den Gebirgsregionen regnet es dagegen häufiger, was zu einer höheren Vegetation und einer größeren Tierwelt führt.

Bei der besten Reisezeit für Namibia kommt es darauf an, was du sehen und erleben möchtest. Im April und Mai sind die Temperaturen angenehm warm und die Gegenden sind weitgehend trocken. In dieser Zeit waren auch wir 2014 in Namibia unterwegs und haben tagsüber T-Shirt und kurze Hose tragen können.  

Im Winter (Juni bis September) sind die Temperaturen kühler, dafür kann es zu kurzen, aber starken Regenfällen kommen. Im Sommer (Oktober bis März) sind die Temperaturen am höchsten, aber es ist auch die beste Zeit, um die Wildtiere zu beobachten. Trotzdem sollten Reisende die Wüste während der heißesten Monate meiden, da die Temperaturen dort sehr hoch sein können.

Namibia und Deutschland - eine wechselvolle Geschichte

Bevor wir uns auf die Reise durch Namibia begeben, tauchen wir in die Beziehung zwischen Deutschland und Namibia ein, denn diese ist sehr wechselhaft. Wenn du nach Namibia reist, ist es meiner Meinung nach wichtig, ein Bewusstsein dafür zu haben, welchen Schaden die Deutschen hier vor vielen Jahren angerichtet haben. Denn du bist Gast in diesem wunderbaren Land, in dem die Spuren der deutschen Kolonialzeit bis heute sichtbar sind. 

In Namibia gibt es Orte mit dem deutschklingenden Namen „Lüderitz“, „Mariental“, „Elisabethbucht“ oder „Walfischbucht“. Außerdem sprechen viele Namibier Deutsch, aber wo kommt das her?

Um diese Frage zu beantworten, reisen wir über ein Jahrhundert zurück, in die Zeit des europäischen Kolonialismus. Deutschland, Großbritannien, Spanien, Frankreich… Europa will die Welt erobern, so scheint es.

Deutschland und Namibia haben eine lange und komplexe Geschichte. Während der Kolonialzeit wurde Namibia 1884 als deutsches Schutzgebiet erklärt. Bevölkerungsstämme wie die Herero oder die Nama wurden nahezu vernichtet, als sie einen Aufstand gegen die Kolonialmacht Deutschland begannen, der blutig und mit über 15.000 Soldaten niedergeschlagen wurde. 2015 wurde erstmal auch von Seiten der deutschen Bundesregierung von einem Völkermord gesprochen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Namibia als Völkerbundmandat an Deutschland übergeben. Während des Zweiten Weltkriegs übernahmen die Alliierten die Kontrolle über Namibia und begannen mit der Umsetzung des UNMandats, das Namibia zur Unabhängigkeit führte. Im April 1990 erklärte Namibia seine Unabhängigkeit. 

Deutsche Straßennamen in Windhoek
Straßenschilder in Windhoek

Heute noch gibt es übrigens etwa 20.000 Einwohner Namibias, die Deutsch sprechen. Das liegt daran, dass Namibia, das als Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ hieß, auch eine Siedlungskolonie war. Das heißt, dass Menschen also aktiv nach Namibia ausgewandert sind und dort blieben. 

Route unserer Namibia Rundreise

Namibia Rundreise Route

Das sind insgesamt rund 2.300 Kilometer, die wir in nur 12 Tagen abgefahren sind, das ist eine ganze Menge für einen zweiwöchigen Urlaub. Für uns hat die Reisedauer vollkommen ausgereicht und wir sind gut erholt und mit einer schier unüberschaubaren Anzahl an Fotos, Videos und schönen Erinnerungen im Gepäck nach Hause geflogen. Mit ein bisschen mehr Zeit hätten wir uns einige Ziele vielleicht noch etwas intensiver anschauen können. 

Caprivi-Streifen

Wenn man mindestens eine Woche mehr Zeit hat, bietet es sich an, den Nordosten des Landes mit dem Caprivi-Steifen zu bereisen. Der schmale Streifen wird von drei Flüssen (Zambezi, Kwando und Kavango) umzäunt und ist dadurch ganzjährig besonders fruchtbar, während es im Rest des Landes in Trockenzeiten kaum Wasser gibt. Aufgrund der hohen Wasservorkommen in der Region sollen sowohl die Vegetation als auch eine große Anzahl an Tieren sehr beeindruckend sein. Unser Guide Brian jedenfalls schwärmte von dieser Region. 

Caprivi Streifen Namibia
Der Caprivi-Streifen im Nordosten Namibias

Würde ich noch mal nach Namibia reisen, wäre der Caprivi Streifen auf jeden Fall ein Teil meiner Namibia Rundreise. Er soll allerdings nicht so leicht zugänglich sein, wie andere Teile des Landes. 

Unsere Rundreise in Namibia haben wir über Namibia Tracks & Trails gebucht und hatten einen sehr netten Fahrer & Guide, Brian. Er arbeitet auch heute (Stand 01/2023) noch dort und hat einen großartigen Job gemacht. Wir haben mit ihm die perfekte Mischung aus Sightseeing, Safari, Erklärungen und Freizeit erlebt und noch dazu sehr viel gelacht und erzählt. 

Zebras am Wasserloch im Etoscha Nationalpark, Namibia

Sicherheit Namibia Rundreise

Das Thema „Sicherheit bei einer Rundreise in Namibia“ unterteile ich in drei Aspekte: 1. Überfälle 2. Autounfälle, 3. Unfälle im Zusammenhang mit Tieren.

Hinsichtlich Überfällen möchte ich vorweg nehmen: Namibia gilt als eines der sichersten Reiseländer Afrikas. Es gibt keine offiziellen Daten über die Anzahl der Überfälle in Namibia, aber es wird angenommen, dass es einen Anstieg der Kriminalität gibt (insbesondere in den größeren Städten). Die meisten Überfälle werden in Windhoek, der Hauptstadt des Landes, berichtet.

Wie so oft im Leben ist es aber auch hier so, dass der Großteil der Bevölkerung offen und freundlich ist und so hatten auch wir keinerlei kritische Momente, in denen wir uns unsicher fühlten. 

Namibia Rundreise: Wüsten-Ferrari
Unsere Begegnungen mit Einheimischen waren ausschließlich positiv

Punkt 2, Autounfälle, ist der Aspekt einer Namibia Rundreise, der wahrscheinlich die meisten Risiken birgt. 

Es ist schwierig, eine genaue Zahl zu nennen, da es in Namibia keine zentrale Datenbank für Autounfälle gibt. Laut dem Namibia Institute of Pathology wurden im Jahr 2018 6.820 Autounfälle registriert, jedoch wird angenommen, dass die tatsächliche Zahl höher ist.

Das größte Risiko besteht hier in Senken oder Hügeln und bei den Kilometer langen Schotterpisten, wenn große Staubwolken entstehen, die ganze Autos einhüllen können. So kann es zu heftigen Frontalzusammenstößen kommen, die leider immer mal wieder tödlich enden. Hier ist daher besondere Vorsicht geboten, zumal die Einheimischen mit den Straßenverhältnissen wesentlich besser vertraut sind und dadurch deutlich schneller fahren. 

Straßenschild in Namibia
In der sandigen Landschaft kann durch aufgewirbelten Sand eine riesige Wolke entstehen, in der ein entgegenkommendes Auto verschwindet.

Unfälle mit Tieren sind vergleichsweise selten. Dass Nashörner, Elefanten oder andere wilde Tiere Menschen angreifen, kommt nicht oft vor. Da ist die Verletzungsgefahr höher, wenn man sich die Schuhe anzieht, ohne sie vorher auszuschütteln. Denn hier machen es sich gerne Kleintiere wie Skorpione, Spinnen oder auch giftige Tausendfüßler gemütlich. 

Namibia Rundreise: Unterkünfte & Transport

Unsere Namibia Rundreise haben wir über einen Reiseveranstalter als geführte Reise gebucht. Wir hatten also einen Guide, der gleichzeitig Fahrer war, und alle Unterkünfte über den Veranstalter gebucht. In einem 8-Sitzer-Toyota Bus ging es über Stock und Stein. Viele Individualreisende reisen mit einem Allradfahrzeug mit Dachzelt, das stelle ich mir auch super vor. Sollte ich noch einmal nach Namibia reisen, wäre das eine Überlegung wert. 

Unser Bus
Unterkunft im Etosha-Nationalpark

Namibia Rundreise Tag 1: Flug nach Windhoek

Über London fliegen wir nach Windhoek und bis auf die Tatsache, dass unser Gepäck erst einen Tag nach uns ankommt, verläuft die Anreise reibungslos. Da wir uns ein kleines Notfall-Set mit Schlafsachen und Wechselanziehsachen in das Handgepäck gepackt haben, trifft uns die Kofferverspätung nicht sehr. Auf geht unser Namibia-Abenteuer! 

Tag 2: Windhoek - Mariental

Sobald wir die Stadtmauern Windhoeks hinter uns lassen, geht der Blick nur noch aus dem Fenster und wir freuen uns, dass es endlich los geht. Zunächst kommt uns die grüne Graslandschaft sehr bekannt vor und wir denken „Sind wir denn wirklich in Afrika?“ das soll sich allerdings schnell ändern. Angekommen in der Bagatelle Lodge in Mariental, sind wir bereits in die Buschwelt der namibischen Kalahari-Wüste eingetaucht. Direkt geht es auf die erste kleine Pirschfahrt und wir sehen Springböcke, Büffel und sogar Giraffen. Die Lodge hat außerdem eine Auffangstation für Geparden, was es uns ermöglicht, die seltenen Tiere (mit einem Sicherheitsabstand) zu beobachten. 

Tag 3: Mariental - Sesriem

Die Fahrt von Mariental zu unserem nächsten Ziel hat es in sich: von rotem Sandstrand gelangen wir durch eine grüne Berglandschaft in ein wunderschönes, weitläufiges Tal, in dem sich unsere Unterkunft Desert Homestead befindet. 

Für die 273 Kilometer lange Strecke benötigt man lt. Google Maps knapp dreieinhalb Stunden, wir haben jedoch immer mal wieder angehalten, die Landschaft bestaunt und dadurch wurden aus der Fahrtzeit eher sechs Stunden. Hier gilt aber „der Weg ist das Ziel“.

Savannenlandschaft in Namibia
Jedes Bild wie ein Gemälde: Namibia ist einfach wunderschön.
Desert Homestead Lodge in Sesriem, Namibia
Desert Homestead Lodge bei Mariental, Namibia

Namibia Rundreise Tag 4: Sossusvlei

Nachts die fremden Geräusche der namibischen Savanne zu hören, ist schon gewöhnungsbedürftig. Bei jedem kleinen Knacken denke ich, dass gleich ein Löwe neben unserem Bett steht oder stelle mir große Spinnen vor, die sich unter unser Fliegennetz mogeln… Wie man sich selber, besonders nachts, das Leben schwer machen kann… 😀   

Früh morgens klingelt der Wecker und im ersten Morgengrauen sind wir schon wieder unterwegs. Während die ersten Heißluftballons über der Wüste empor steigen, gelangen wir in das Sossusvlei. Es handelt sich hierbei allerdings nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, um eine Wüste, sondern um eine Salz-Ton-Pfanne. Das seit 2013 zum UNESCO Welterbe zählende Gebiet ist durch die Versandung des Flusses Tsachab entstanden, der aus den Gebirgen im Landesinneren in Richtung Atlantik floss. Das leere Flussbett wird umgeben von riesigen Wanderdünen, die dank eines hohen Vorkommens an Eisenoxiden in verschiedenen Rottönen um die Wette strahlen. 

Die Dünenlandschaft vom Sossusvlei ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Namibias und viele kennen das berühmte Fotomotiv von den versteinerten Bäumen vor den roten Sanddünen, das Deadvlei. 

Bevor wir aber zum Deadvlei gelangen, warten noch die roten Sanddünen auf uns. Im frühen Morgenlicht ist das Schattenspiel der Dünen besonders eindrucksvoll und wenn du nach Namibia reist, solltest du auf jeden Fall morgens herkommen. Wir erklimmen die berühmte „Dune 45“. Auf dem schmalen Dünengrat sollte man nur entlang wandern, wenn man schwindelfrei ist! Die Aussicht ist atemberaubend und man versteht Leonardo di Caprio, der ruft „Ich bin der König der Welt“ auf eine ganz neue Art und Weise. 🙂 

In der Nähe des Sossusvlei hat der Tsauchab Fluss noch ein weiteres Naturhighlight geschaffen, den Sesriem-Canyon, der sich auf einer Länge von einem Kilometer durch das Sedimentgestein schlängelt. Er ist bis zu 30 Meter tief, wenn wir noch eine Nacht länger geblieben wären, hätte eine Wanderung durch den Canyon bestimmt auf dem Tagesplan gestanden.

Tag 5: Sesriem - Swakopmund

Von Sesriem geht die Reise weiter an die Atlantikküste Namibias, nach Swakopmund. Swakopmund ist vor allem für seine unberührte Natur und seine atemberaubenden Strände bekannt. Es ist unter anderem für viele OutdoorAktivitäten, wie QuadFahren oder Sandboarding, bekannt. Sehenswert ist hier außerdem die deutsche Kolonialarchitektur und in Restaurants, Bars und Cafés kannst du es dir gutgehen lassen.

Deutsche Spuren findest du in Swakopmund an fast jeder Ecke

Namibia Rundreise Tag 6: Walvis Bay

Etwa eine halbe Stunde südlich von Swakopmund befindet sich die Stadtgemeinde Walvis Bay (Walfischbucht). In Walvis Bay gehen wir an Bord eines Bootes, um Ausschau nach Walen zu halten. Bis auf ein paar Delfinrücken und zahlreiche Pelikane sehen wir allerdings nur jede Menge Seelöwen. 

So sitzen wir ganz gemütlich an Deck des Bootes und staunen nicht schlecht, als auf einmal einer der Seelöwen an Bord klettert. Und ehe ich mich versah, saß das Tier, angelockt von einem Fisch in der Hand des Guides, auf meinem Schoß.. Wir haben bestimmt eine halbe Stunde über dieses Ereignis und die dabei entstandenen Bilder gelacht und auch jetzt muss ich bei der Erinnerung daran ziemlich schmunzeln…  

Seelöwe in Walvis Bay, Namibia
Man muss auch mal über sich selber lachen...
Seelöwe in Walvis Bay, Namibia
...oder über die Situation, in der man sich befindet

Tag 7: Swakopmund - Palmwag

Entlang der kargen Westküste Namibias mit Blick auf den Atlantik fahren wir von Swakopmund in Richtung Palmwag. Auch hier gilt wieder: Der Weg ist das Ziel! Es handelt sich hier nämlich nicht um irgendeine Küste, sondern um die sagenumwobene „Skeleton Coast“. Die Küste ist Teil der Namib Wüste und für eine heftige Brandung und starke Strömungen bekannt, wodurch hunderte Schiffswracks entlang der Küste zu sehen sind.  Portugiesische Seeleute nannten den Küstenabschnitt auch „Tor zur Hölle“ was untermalt, wie berüchtigt diese Region wie die Seefahrt ist. 

Rundreise Namibia: Sceleton Coast

Leben gibt es trotz der widrigen Umstände hier – und zwar tummeln sich zahlreiche Robben an der Skeleton Coast. Hier fühlen wir uns wie in einer live-Tierdokumentation und sehen (mit ausreichend Abstand) eine riesige Robbenkolonie. Junge Robben, die ihre Mütter suchen, Robben, die von der Jagd kommen und jene, die ein Schläfchen halten.  Das alles wird untermalt von einer unglaublichen Geräuschkulisse und einem beißenden Geruch..

Seelöwenbaby an der Sceleton Coast, Namibia
Junge Robbe an der Skeleton Coast, Namibia

Tag 8: Safari

Eine weitere Nacht, in der wir von den Geräuschen des „Busches“ begleitet einschlafen. Das besondere der Palmwag Lodge ist, dass sie keine Zäune hat – hier werden tatsächlich ab und an Elefanten gesichtet, was nicht wirklich zu meiner nächtlichen Entspannung beigetragen hat. Aber hey, der Mensch wächst mit seinen Aufgaben… 😉 

Am nächsten Morgen geht es zum ersten Mal in unserer Namibia Rundreise so richtig auf Safari. Den ganzen Tag fahren wir durch die grüne Savannenlandschaft Namibias und sind auf der Suche nach Nashörnern. Als wir endlich zwei Tiere entdecken, ist die Freude, aber auch die Anspannung groß. Schließlich ist es zwar beeindruckend, diese gefährdeten Tiere in freier Wildbahn zu sehen, dennoch ist uns ein bisschen mulmig zumute, weil Nashörner als aggressiv und unberechenbar gelten. Die beiden Exemplare, die wir aus der Ferne sehen, interessieren sich allerdings überhaupt nicht für uns und verschwinden schnell in der grünen Buschlandschaft. 

Die Zebras, die wir kurz danach sehen, scheinen sich dafür extra für mein Foto in Position zu bringen. 🙂 

Namibia Rundreise: Zebras in der Kalahari Wüste

Tag 9: Palmwag - Etosha-Nationalpark

Heute geht es in das Safari-Mekka Namibias, nach Etosha. Der Etosha Nationalpark ist ein Muss auf jeder Namibia Rundreise und am besten planst du mindestens zwei Tage ein, denn hier gibt es viel zu entdecken. Der Nationalpark umfasst stolze 22.935 Quadratkilometer und ist für eine artenreiche Flora und Fauna bekannt. Neben der Möglichkeit, bei Safari-Pirschfahrten die „Big 5“ (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard) sowie viele andere Tiere zu sehen, ist die Etosha-Pfanne ein weiteres Highlight.  

So stellt man sich die Savanne in Afrika doch vor, oder?

Tag 10: Etosha (Safari)

Der heutige Safari-Tag hält einige Highlights für uns bereit. Wir kommen gerade von unserer morgendlichen Pirschfahrt zurück, auf der wir unseren ersten Elefanten gesehen haben und bemerken eine große Aufregung. Unser Guide informiert uns, dass vor etwa zehn Minuten am Wasserloch der Lodge wohl ein Löwe ein Zebra gerissen hat. An Mittagspause ist nicht mehr zu denken und so eilen wir zu der Aussichtsplattform. Tatsächlich sehen wir aus der Entfernung, wie der Löwe das nur noch zur Hälfte existierende Zebra in Richtung Unterholz zieht. Wir können unseren Augen kaum glauben, dass wir so etwas erleben dürfen! 

Ein Löwe mit erlegtem Zebra, Namibia
Ein Löwe, der ein frisch erlegtes Zebra weg zieht - mehr "Afrika" geht nicht!

Gerade hat sich die Aufregung gelegt, da geht es weiter. Aus der anderen Richtung nähert sich eine Elefanten-Herde – mit Jungtieren. Aus dem Staunen kommen wir nicht mehr heraus, allerdings bleibt uns nur wenig Zeit, dieses einmalige Spektakel zu beobachten. Die älteren Tiere wissen, dass Löwen in der Nähe sind und nachdem sie schnell getrunken haben, ziehen sie weiter. Das jüngste Tier der Herde hat offenbar Schwierigkeiten, mitzuhalten, sieh‘ es dir selbst an! 

Namibia Rundreise: Elenfanten im Etoscha Nationalpark
Einer der schönsten Momente während unserer Namibia Rundreise. Elenfanten am Wasserloch im Etosha Nationapark
Namibia Rundreise: Elenfanten im Etoscha Nationalpark
Ist das nicht süß???

Tag 11: Etosha (Safari)

Zugegeben, den gestrigen Tag kann eine Safari nicht mehr toppen. Nichtsdestotrotz machen wir uns voller Vorfreude wieder auf den Weg und werden nicht enttäuscht. Neben zahlreichen  Zebras und einer Giraffenherde sehen wir zwei Nashörner aus nächster Nähe – auch dieses Nashorn ist tiefenentspannt und beäugt uns zwar interessiert, verschwindet aber nach kurzer Zeit gut getarnt im Dickicht. Ein tolles Foto ist mir aber gelungen: 

Namibia Rundreise: Nashorn im Etoscha Nationalpark
Ein seltener Anblick: Ein Nashorn in freier Wildbahn
Namibia Rundreise: Zebras im Etoscha Nationalpark

Weiter geht es zur Etosha-Pfanne. Und, was soll ich sagen, es ist eine ausgetrocknete Salzpfanne… 🙂 Dass sich dieses Gebiet über stolze 4.760 Quadratmeter erstrecken soll, kann man sich allerdings nicht so recht vorstellen. Die Senke, in der sich die Salzpfanne befindet, entstand vor etwa zwei bis vier Millionen Jahren durch tektonische Plattenbewegungen. Dadurch kann sich hier Wasser sammeln, das in den Trockenzeiten versickert. 

Namibia Rundreise: Etoscha Pfanne
Ein ausgetrockneter See, so weit das Auge reicht: Die Etosha-Pfanne
Namibia Rundreise: Etoscha Pfanne

Tag 12: Etosha - Windhoek

Dass all diese tollen Momente, Erinnerungen und Fotos in gerade mal zehn vollen Tagen vor Ort stattgefunden haben und entstanden sind, kann man sich überhaupt nicht vorstellen. Aber das zeigt, dass es nicht viel Zeit braucht, um Namibia kennenzulernen und sich für dieses einzigartige Land zu begeistern. Natürlich wünschen wir uns, mehr Zeit vor Ort zu haben, um noch mehr Landschaften kennenzulernen. Nichtsdestotrotz sind wir dankbar für die schöne Zeit in Namibia. 

Tag 13: Rückflug von Windhoek

Und schon sitzen wir wieder im Flugzeug gen Deutschland und verarbeiten unsere ganzen Eindrücke. Ein bisschen wehmütig geht ein letzter Blick aus dem Fenster, bevor die Savanne unter den Wolken verschwindet. 

Eines ist klar – Namibia ist ein Land, das man mehrfach bereisen kann, so schön ist es. 

Fazit: Rundreise Namibia

Allein die Tatsache, dass ich mich jetzt, Anfang 2023, so lebhaft an unsere Namibia Rundreise 2014 erinnere, zeigt, wie beeindruckt ich von diesem Urlaub bin. Die Weite, die Ruhe der Tiere, die klaren Sternenhimmel und die vielseitige Landschaft haben mich voll in ihren Bann gezogen. Beim Sichten der Fotos und Nachvollziehen unserer Reiseroute ist mir noch einmal klar geworden, wie besonders Namibia ist. Fast bin ich ein bisschen wehmütig, dass die Reise schon so lange zurück liegt, auf der anderen Seite bin ich unglaublich dankbar, diesen einmaligen Flecken Erde besucht haben zu dürfen. 

Also: Wenn sich dir die Gelegenheit bietet – tu es! 🙂 Du wirst es nicht bereuen. 

Namibia Rundreise: Giraffe im Etoscha Nationalpark

Wenn du bis hier hin gelesen hast: DANKE! Ich freue mich, wenn dir mein Bericht über meine Reise durch Namibia gefallen hat. 

Hast du noch Fragen? Welche Highlights in Namibia möchtest du auf einer Rundreise auch unbedingt mal erleben? Lass‘ mir gerne einen Kommentar da! 🙂

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2 Kommentare

  1. Hildegard Bartholme

    Liebe Leonie ich habe gerade die Reise noch einmal erlebt und mir sind viele schöne Momente und
    Ereignisse eingefallen. Ich finde deinen Block ganz toll und freue mich an deiner Weltreise teilzunehmen.
    😘

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