Weltreise-Blog: Unsere Hitliste
Unsere Weltreise-Hitliste: Die Weltreise neigt sich so langsam dem Ende (wo ist denn bitte die Zeit hin?) und wir schwelgen in Erinnerungen. Die teuerste Unterkunft, der schönste Tempel, die schlimmste Nacht, die schönste Insel? Oft werden wir gefragt, was am schönsten/schlimmsten/eindrucksvollsten war und wir könnten diese Liste wahrscheinlich endlos erweitern. Unsere schönsten Tops und wildesten Flops unserer Weltreise haben wir deshalb in diesem Blogbeitrag gesammelt. Viel Spaß damit! 🙂
Die wichtigste Erkenntnis
Wir blicken zurück auf 287 Tage, 12 Länder, knapp 75.000 Kilometer, 9 1/2 Monate. Auf Bucketlist-Momente, Adrenalinschübe und Marmeladenglasmomente.
Wir haben 287 Tage aufeinandergehockt und uns kein einziges Mal gestritten. Wir sind nicht bestohlen worden, hatten keinen schlimmen Unfall, haben keinen Flug verpasst.
Dankbar und demütig stellen wir fest, dass wir nicht nur diese Reise antreten durften, sondern im Großen und Ganzen alles so geklappt hat, wie wir es uns im Vorhinein vorgestellt haben.
Wir wissen, dass es absolut nicht selbstverständlich ist, sich überhaupt eine Weltreise (oder eine Reise) zu leisten und sind unglaublich dankbar, dass uns die Erfüllung unseres Traums möglich war. Viele Locals, mit denen wir uns unterhalten haben, haben noch nie ihr Land, beziehungsweise ihre Insel oder ihr Heimatdorf verlassen.
Unsere Gastgeberin in Sapa (Vietnam) erzählte uns zum Beispiel, dass sie noch nie außerhalb von Sapa war. Und wir haben nur dieses Jahr schon so viel gesehen… Das macht uns sehr nachdenklich. Sie träumt davon, mal an die vietnamesische Küste nach Da Nang zu reisen und das Meer zu sehen – dann lacht sie und sagt „Danke, dass ihr hier seid. Jeder Gast bringt mich meinem Traum ein bisschen näher“. Und uns wurde direkt warm ums Herz.
Die schönste Stadt
… war mit Abstand San Francisco. Wir hatten uns schon vorher so sehr auf die Stadt gefreut und wurden nicht enttäuscht! Die Golden Gate Bridge, die steilen Straßen, hübschen viktorianischen Häuser und großzügigen Grünflächen haben uns unfassbar gut gefallen. Eine traumhafte Stadt, in der wir insgesamt über eine Woche verbracht haben. Wir hatten Glück, die Golden Gate Bridge bei strahlendem Sonnenschein sehen zu können (wobei das typische Wolkenband um die Brücke auch sehr eindrucksvoll ist) und haben unsere Zeit in San Francisco sehr genossen.
Die beste Unterkunft - Teil 1: San Juan Del Sur
Schwiiiiiiierig, sich hier festzulegen! Es gab so viele tolle Unterkünfte. Manche waren sehr einfach, andere etwas luxuriöser. In einigen hatten wir viel Kontakt zu den GastgeberInnen, in anderen eher weniger.
Wenn mir die Frage gestellt wird, denke ich trotzdem direkt an unsere Unterkunft in San Juan del Sur, Nicaragua. In der Buena Onda Backackers Lodge hatten wir nicht nur einen herrlichen Blick auf die Bucht, tolle Sonnenuntergänge und das mit Abstand beste Frühstück, sondern konnten jeden Tag Brüllaffen direkt vor der Unterkunft beobachten!
Die beste Unterkunft - Teil 2: Sapa
Tims Lieblingsunterkunft war in Sapa, Vietnam und ich bin sehr froh, dass er sie gewählt hat, damit ich mich überhaupt festlegen konnte. 😀
Sapa hat mit atemberaubenden Bergkulissen und schier endlosen Reisfeldern in den vergangenen Jahren an Bekanntheit gewonnen. Die Stadt selbst ist sehr touristisch und in der Nähe des Zentrums stehen viele riesige Hotels.
Wer es wie wir eher ruhiger mag, ist außerhalb der Stadt besser aufgehoben. Wir haben im „Hmong Eco Vilas“ übernachtet und dieser Aufenthalt wird uns immer als sehr besonders in Erinnerung bleiben. Wie bereits bei „die größte Erkenntnis“ beschrieben, hat die Gastgeberin noch nie ihr Heimatdorf Sapa verlassen und träumt davon, mal das Meer zu sehen.
Und nicht nur das – mit ihrem Mann zusammen hat sie die Unterkunft 2019 eröffnet, kurz, bevor Corona alle Touristen und somit die einzige Einnahmequelle wegnahm. Das Geld für den Hausbau hatten sie von ihren Schwiegereltern bekommen, die ihr ganzes Farmland für dieses Projekt verkauft haben. Also tragen sie seit 2019 die Verantwortung auch für ihre Schwiegereltern und konnten während Covid noch nicht einmal selber Lebensmittel anbauen. Eine entbehrungsreiche Zeit, die der Besitzerin viele schlaflose Nächte bereitet hat.
Zu sehen, mit welcher Freude und Energie sie ihren Homestay betreibt, ist wirklich wundervoll. Es gibt die Möglichkeit, mit der Familie zusammen zu essen (und seeehr viel selbstgebrauten Reiswein zu trinken 😀 ). Der Ausblick über die Reisterrassen ist einmalig und die Zimmer sind wunderschön. Wenn du nach Sapa reisen solltest, kann ich dir diese Unterkunft zu 100% empfehlen.
Die größte Überraschung
… erwartete uns in Las Vegas!
Und wenn eine Stadt für Überraschungen prädestiniert ist, dann ja wohl Vegas, oder?
Wir hatten uns bereits Monate vor der Weltreise über check24 eine Übernachtung im berühmten Hotel Ceasar’s Palace in Las Vegas gebucht, für etwa 70€.
Beim Check-In wurden wir gefragt, ob wir unser Standardzimmer für 120€ upgraden möchten, was wir dankend ablehnten. Als wir drei Stunden später wieder kamen, um unseren Schlüssel abzuholen, gab uns die Dame am Schalter dann doch ein kostenfreies Upgrade und wir sind aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen! Eine schicke Suite im 11. Stock mit 7 (!!!) Fernsehern, zwei Stockwerken, einer eigenen Bar, einem Billard-Tisch und etwa 120 Quadratmeter und und und. Noch heute schmunzeln wir, wenn wir an unsere überraschten Gesichter denken. 😀
Der höchste Ort
Ich stand schon mal auf dem höchsten Berg der Welt! Und damit meine ich nicht den Mount Everest im Himalaya, sondern um den 10.203 Meter hohen Mauna Kea auf Big Island, Hawaii. Allerdings liegen „nur“ 4.207,3 Meter über dem Meeresspiegel, daher wird er nicht als höchster Berg der Welt bezeichnet.
Der höchste Punkt unserer Weltreise war der Mauna Kea aber allemal, zumal wir einen wunderbaren Sonnenuntergang über den Wolken genossen haben.
Zu wissen, dass wir uns – technisch gesehen – auf dem höchsten Berg der Welt befinden, war trotzdem ziemlich cool. 🙂
Die schönste Begegnung mit Einheimischen
Völlig unerwartet trafen wir im bunten Dorf von Malang, Indonesien, auf eine Gruppe Locals, die ebenfalls das „Warna Warni Jodipan“ besichtigte (übrigens ein tolles soziales Projekt, mehr dazu kannst du hier nachlesen). Die Gruppe wollte, wie wir es in Indonesien so oft erlebt haben, direkt Fotos mit uns machen. Noch dazu wurden wir kurzerhand für ein Tiktok-Video zum Tanz aufgefordert, ohne so richtig zu wissen, wozu das alles gut sein soll. Wir haben aber natürlich sehr gerne mitgemacht. Leider habe ich im Eifer des Gefechts nicht gefragt, wo man das Video sehen kann, daher bleibt es nun bei dieser schönen Erinnerung. 🙂
Auf Java sind im Vergleich zu anderen Regionen des Landes weniger Touristen unterwegs und daher ist es für die Locals immer ein kleines Highlight, Reisende zu treffen. Die Verständigung lief ausschließlich mit Händen und Füßen und es wurde seeeeehr viel gelacht. Wir hätten uns gerne noch mit ihnen unterhalten, waren aber trotzdem ganz beseelt von dieser Begegnung.
Das größte Abenteuer
Das war auf jeden Fall der Ha Giang Loop in Vietnam! Motorrad fahren selbst ist schon abenteuerlich genug, dann aber auch noch durch die Serpentinen Nordvietnams – unfassbar. Wir sind knapp 400 Kilometer von Ha Giang bis zur chinesischen Grenze und wieder zurück gefahren, ein einzigartiges Abenteuer!
Dabei die Einfachheit des Lebens der Bevölkerung im Norden Vietnams zu sehen und die Schönheit der Landschaft zu genießen, hat mich tief beeindruckt. Die drei Tage auf dem Ha Giang Loop sind wie im Flug vergangen und haben jeden Tag wieder neue Highlights für uns bereit gehalten. Da wir uns für eine private Tour entschieden haben, waren wir nur eine Mini-Gruppe und haben jede Mahlzeit zusammen mit unseren Fahrern verbracht. Das war total schön, weil wir so nochmal mehr über Land und Leute erfahren konnten. Wenn du mehr über den Ha Giang Loop erfahren willst, klicke hier.
Die beste Tierbegegnung
Fairerweise muss ich dazu sagen, dass wir nicht sonderlich viele Tierbegegnungen während unserer Weltreise hatten. Das liegt daran, dass wir von „Tier-Tourismus“ oder Zoos beide nicht allzu viel halten. Koalas in Australien auf dem Arm zu halten, auf Elefanten durch Thailand zu reiten oder mit angefütterten Mantarochen in Indonesien zu tauchen, mag für manche auf der Buckeltest stehen, unsere Art ist es aber einfach nicht. Dennoch hatten wir tolle Tierbegegnungen in freier Wildbahn, die wir umso mehr zu schätzen wussten! So haben wir uns unfassbar über den Anblick von wilden Kängurus und Koalas auf North Stradbroke Island in Australien gefreut oder über zahlreiche Buckelwal-Begegnungen. Wer den Blog schon länger verfolgt, weiß, dass uns die Tiere unglaublich faszinieren und wir während unserer Weltreise einige gesehen haben.. Jedes Mal ein magisches Erlebnis!
Die größte Herausforderung
War für uns, die Finanzen im Blick zu halten. Wenn man eine Weltreise plant und ein fixes Budget bzw. einen fixen Reisezeitraum hat, muss man natürlich darauf achten, was man wo ausgibt. Wir haben uns für jedes Land vorab informiert, was wir ungefähr pro Tag einkalkulieren müssen und darauf geachtet, dieses Budget im Durchschnitt nicht zu überschreiten.
Die ersten Wochen in Costa Rica und Nicaragua hat das auch wunderbar funktioniert, in den USA hingegen waren wir sehr oft sehr gefrustet.
Wir haben teilweise pro Tag über 400 USD ausgegeben, während wir pro Tag mit 200 USD kalkuliert hatten. Zwischenzeitlich dachten wir, dass wir deswegen Australien streichen müssen oder früher nach Hause fliegen müssen. Wir sind aber eisern geblieben und haben besonders in den USA, Neuseeland und Australien extrem sparsam gelebt und dadurch unser gesamtes Budget ziemlich gut einhalten können. Es benötigt aber sehr viel Disziplin, Weitsicht und Durchhaltevermögen, was durchaus herausfordernd ist.
Ich fand es manchmal auch etwas schade, weil das Sparen das erwartete „Weltreise-Freiheitsgefühl“ natürlich getrübt hat. Klar, anders geht’s nicht, es sei denn, man arbeitet unterwegs. Alles in allem sind wir aber auch an dieser Herausforderung gewachsen und stolz, dass wir so gut ausgekommen sind und unsere Reise nach unseren Vorstellungen beenden konnten. 🙂
Das Unnötigste, was wir eingepackt haben
Eine Hängematte! Braucht man auf einer Weltreise wirklich nicht. 900 Gramm wiegt so eine Hängematte und wer gerne mal mit dem Backpack verreist, weiß, wie viel das ist!
Wir hatten uns vor der Weltreise extra eine leichte Hängematte aus einem Segelmaterial (sagt man das so?) gekauft, weil wir dachten, die würden wir am Strand oft benutzen. Turns out: So oft waren wir gar nicht an Stränden, oder die Bäume standen zu weit auseinander, oder wir haben sie vergessen, oder es war zu windig, oder oder oder. Wir haben sie letztendlich zwei Mal benutzt und dafür hätten wir sie nun wirklich nicht zehn Monate mit uns rumschleppen müssen… 😀
Die schönste Wanderung
Auch mal wieder schwer, sich festzulegen – es gibt in dieser Kategorie zwei Wanderungen, die sich den ersten Platz teilen: Die Wanderung zum Mount Taranaki in Neuseeland und die Wanderung zum Dragon Crest in Krabi, Thailand.
Bei beiden Wanderungen mussten wir seeehr viele Stufen hinaufsteigen (nicht gerade meine Lieblingsdisziplin), wurden jeweils aber mit herrlichen Ausblicken belohnt. Auch, wenn ich während der Wanderungen gerne mal vor mich hin geflucht habe, bin ich sehr froh, es durchgezogen zu haben. 🙂
Auf Platz zwei und drei landen die Wanderung zum San Ramon Wasserfall auf Ometepe, Nicaragua sowie die Wanderung auf dem South Kaibab Trail im Grand Cancoyon, USA. Beide Wanderungen waren zwar herausfordernd, aber ebenfalls einmalig schön.
Den schönsten Sonnenaufgang
… hatten wir in Angkor Wat, Kambodscha. Langsam setzen sich die Silhouette der berühmten Tempelanlage und umstehenden Palmen vom dunklen Nachthimmel ab. Erste Vögel ziehen am Himmel ihre Kreise. Fische und ein leichter Wind setzen das Wasser in Bewegung. Alle paar Minuten verändert der Himmel seine Farben. Es ist friedlich und einfach ein magischer Moment.
Um einen der berühmtesten Sonnenaufgänge der Welt so ruhig zu erleben, sind wir nicht in die Tempelanlage selbst gegangen, sondern haben es uns mit wenigen anderen Reisenden an dem großen Wasserbecken außerhalb Angkor Wats gemütlich gemacht. Kein Gedränge, keine nervigen Diskussionen, wer schon wie lange wo wartet, einfach Ruhe. Ein perfekter Moment.
Weitere High- und Lowlights
Damit der Blogbeitrag nicht noch ausufert, habe ich weitere Teile unserer Weltreise-Hitliste nun in einer Auflistung zusammengefasst. 🙂
- Die schönsten Sonnenuntergänge: Nichts kann mit den Sonnenuntergängen auf Ometepe, Nicaragua mithalten. Wir haben uns extra eine Unterkunft an der Westküste der Vulkaninsel gesucht, da wir bereits gelesen hatten, dass die Sonnenuntergänge auf Ometepe so schön sein sollen.
- Höchste Temperatur:
- Niedrigste Temperatur: Richtig gefroren haben wir auf der Coromandel-Halbinsel in Neuseeland. Im neuseeländischen Winter fallen die Temperaturen dort nachts auf 9 Grad, da haben wir uns jeden Abend den Kamin angemacht. Dass wir auf unserer Weltreise mal einen Kamin brauchen, hätten wir vorher auch nicht gedacht.
- Bester Kaffee: Den gab es tatsächlich in Vietnam, hier wird viel Kaffee angebaut. Die Vietnamesen trinken ihren Kaffee mit einer süßen Kondensmilch, was ein bisschen gewöhnungsbedürftig war, aber sehr lecker!
- Schönste Tempel: Hier habe ich bewusst die Mehrzahl gewählt, weil es nicht den einen schönsten Tempel gab. Uns haben die chinesischen Tempel in Malaysia sehr gut gefallen, ebenso der Wat Saket in Bangkok oder der Borobudur auf Java/Indonesien.
- Der teuerste Reiseabschnitt: Dieser Punkt geht an .... die USA! Mit der Miete für den Van, Campingplatz, Tanken und Verpflegung haben wir es pro Tag durchschnittlich auf stolze 200 Euro geschafft!
- Die schlimmste Nacht: Schlafen im Auto auf Maui, Hawaii: Ach ja, so eine Nacht im Auto ist doch etwas Feines! Wir hatten eine Nacht auf Maui und da wollten wir natürlich möglichst viel von der Insel sehen. Es war klar, dass wir ein Auto mieten werden. Allerdings waren die Unterkünfte zusätzlich so teuer, dass wir dachten "Ach eine Nacht kann man ja auch im Auto schlafen!". Da dies in den USA aber verboten ist, waren wir in ständiger Alarmbereitschaft und haben kaum ein Auge zu gemacht. Es ist aber alles gut gegangen. 🙂
- Die längste Busfahrt : Fand in Australien statt, und zwar von Airline Beach nach Hervey Bay. Stolze 853 Kilometer sind wir in einer Nacht gefahren - besonders in Australien hätten wir gerne mehr Zeit gehabt, um die ganzen schönen Orte zwischen den Highlights erkunden zu können.
- Die schlimmste Busfahrt hatten wir in Indonesien, und zwar von Bandung nach Jepara, um ins Inselparadies Karimunjawa zu kommen. Nicht nur, dass der Bus auf 15 Grad heruntergekühlt wurde, es wurde auch im Bus geraucht. Wir saßen also 13 Stunden in einem kalten Aschenbecher und wurden durchgeschüttelt, weil der Busfahrer wie eine gesengte Sau gefahren ist
Welche High- und Lowlights interessieren euch sonst noch? Schreibt es gern in die Kommentare oder fragt uns! 🙂 Wir gucken auf all die schönen und auch nicht so schönen Momente gerne zurück und sind dankbar für all die Erfahrungen, die wir unterwegs machen konnten.