Welche Aktivitäten kann man im Winter auf Neuseelands Nordinsel unternehmen? Wie ist das Wetter? Was muss ich für eine Neuseeland Nordinsel Rundreise im Winter einpacken?
Diese Fragen beantworte ich dir in meinem Blogbeitrag. Wir sind im Juni/Juli auf der Nordinsel von Neuseeland unterwegs gewesen und haben einige Erfahrungen gesammelt. Unsere Rundreise-Route der 4 Wochen in Neuseeland mit unseren persönlichen Highlights findest du hier.
Wetter auf Neuseelands Nordinsel im Winter
Die Nordinsel von Neuseeland fällt in die gemäßigte bis subtropische Zone. Der hohe Norden der Nordinsel und die Region Bay of Plenty wird auch als „winterloser Norden“ bezeichnet und hat durch die Nähe zum Meer ein angenehmes Klima. Die durchschnittlichen Temperaturen im Winter liegen hier bei max. 17 Grad.
Die zentralen und südlichen Teile der Nordinsel haben im Winter ein eher unbeständiges Wetter mit teils starkem Wind. Hier fallen die Temperaturen selten unter den Gefrierpunkt und Schnee siehst du nur auf vereinzelten Bergspitzen. Die durchnschnittlichen Temperaturen liegen hier bei 10 bis 14 Grad.
Neuseelands Hauptstadt Wellington und die Art Decó Stadt Napier (gelbe Route) haben wir aufgrund der Wettervorhersage ausgelassen.
Wie viele Regentage muss man im Winter auf der Nordinsel erwarten?
Laut Klimatabellen gibt es auf Neuseelands Nordinsel im Winter im Durchschnitt 15 Regentage, also etwa jeden zweiten Tag.
Bei unserer Rundreise sind wir insgesamt 38 Tage auf der Nordinsel gereist und hatten davon nur 6 komplette Regentage. Zu unserer großen Überraschung hatten wir nicht nur bewölkte/nicht regnerische Tage, sondern viele Tage mit strahlendem Sonnenschein! Viele Airbnb-Vermieter oder andere Reisende haben uns erzählt, dass es vor unserer Ankunft wochenlang nur geregnet hat. Also hatten wir wirklich viel Glück. 🙂 Es kann nächsten Winter natürlich wieder anders aussehen. Generell ist es im Winter deutlich leerer, als im Sommer – wir hatten den Tourismus-Hotspot Whakarewarewa Village in Rotorua ganz für uns alleine! Allerdings solltest du auch beachten, dass es im Winter in Neuseeland schon sehr früh dunkel wird und die Tage entsprechend kurz sind.
Wir haben übrigens auch schon von Reisenden gehört, die im Sommer hier waren, und jeden zweiten Tag Regen hatten.
- Unsere Erfahrungen im Juni/Juli 2023 auf Neuseelands Nordinsel
- Gutes Wetter (Sonne oder Sonne/Wolken): 20 Tage
- Durchwachsenes Wetter (Sonne/Wolken/wenig Regen): 12 Tage
- Schlechtes Wetter (durchgehend Regen): 6 Tage
- Durchschnittliche Temperaturen: 13 - 17 Grad tagsüber, 0 - 8 Grad nachts
Tipp: Route nach der Wettervorhersage planen
Wenn du ohnehin gerne spontan reist, würde ich dir auf jeden Fall empfehlen, die Wettervorhersage zu prüfen, bevor du dich für die Weiterreise entscheidest. Wir haben das so gemacht und dadurch viele Sonnentage mitnehmen können! Es klappt natürlich nicht immer und es gehört auch etwas Glück dazu, für uns hat das aber sehr gut funktioniert. Das führte allerdings auch dazu, dass wir Neuseelands Hauptstadt Wellington und die Art-Decó Stadt Napier ausgelassen haben.
Nach unserer Erfahrung sind die Wettervorhersagen von Google wesentlich verlässlicher, als die von Apple.
Was muss ich für den Winter auf Neuseelands Nordinsel einpacken?
Der Winter auf Neuseelands Nordinsel ist nicht ganz so kalt, wie in Deutschland. Die Nähe zum Meer sorgt für ein milderes Klima, dennoch fallen die Temperaturen tagsüber auf 10-15 Grad und nachts teilweise sogar bis auf 0 Grad. Packe daher auf jeden Fall warme Anziehsachen, lange Oberteile, eine Mütze, Handschuhe und lange Hosen ein. Ein dicker Anorak oder lange Unterwäsche zum Beispiel sind meines Erachtens auf der Nordinsel im Winter aber nicht nötig. Wir haben bei fast jeden Temperaturen Kiwis (wie sich die Neuseeländer gerne nennen) in kurzen Hosen gesehen, die sind da wirklich sehr abgehärtet. 😉
Die Lösung für uns als Backpacking-Reisende mit begrenztem Platz im Rucksack ist der gute alte Zwiebel-Look. Tim hat eine windabweisende Funktionsjacke, ich eine komprimierbare leichte Daunenjacke, die wir während der ganzen Weltreise mit hatten. Regenjacken haben wir nicht, wenn es öfter geregnet hätte, hätten wir uns vielleicht Regenponchos gekauft.
Aktivitäten auf Neuseelands Nordinsel im Winter
Im Prinzip würde ich sagen, du kannst im Winter in Neuseeland die gleichen Aktivitäten unternehmen, wie im Sommer. An trockenen Tagen oder Tagen mit wenig Regen kannst du wunderschöne Wanderungen unternehmen, die berühmten Waitomo-Höhlen mit tausenden Glühwürmchen sind ein Allwetter-Ziel. Die heißen Quellen in und um Rotorua sind bei jedem Wetter einen Besuch wert und die Dämpfe bilden im Winter einen tollen Kontrast zu der kälteren Außentemperatur. Auch unser Skydive in Taupo hat bei herrlichem Wetter stattgefunden. Ausgestattet mit dicken Handschuhen und dem Anzug zum Sprung machen die Außentemperaturen denke ich keinen Unterschied zu denen im Sommer.
Auch die Wanderungen, die wir gemacht haben, waren wunderschön. Unser Favorit war die Wanderung zum Taranaki Tarn. Eigentlich spiegelt sich der Mount Taranaki (ein echter Bilderbuch-Vulkan) im See, bei unserem Besuch war er allerdings zugefroren. Die klare, kalte Winterluft und der zugefrorene See haben uns unglaublich gut gefallen.
Eine der beliebtesten Wanderungen von Neuseeland, die Tongariro Alpine Crossing, ist in den Wintermonaten gesperrt – informiere dich am besten frühzeitig, ob sie zu deiner Reisezeit möglich st.
Ehrlicherweise muss ich aber auch dazu sagen, dass wir oft gesagt haben „Bei schlechterem Wetter würde es uns vielleicht nicht SO gut gefallen“ (z.B. in Hobbiton).
Winter in Neuseeland: Auto oder Van?
Neuseeland ist ein klassisches Camping-Reiseland und mit den wunderschönen Grünflächen und Wäldern eignet es sich auch wirklich hervorragend für einen Camper-Roadtrip. So hatten auch wir zunächst den Plan, mit einem Camper durch Neuseeland zu reisen. Wir haben uns allerdings letztendlich für ein Auto entschieden, da wir die kalten Temperaturen nachts und die Dauerregen-Tage gefürchtet hatten. Außerdem war das Auto deutlich günstiger, als der Van. Für uns war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung, zumal wir besonders in den Airbnb’s tolle Kontakte zu den Kiwis geknüpft haben, die uns sonst verborgen geblieben wären.
Auch haben wir in den Hotels andere Reisende (meist Langzeitreisende mit einem eigenen, gekauften Van) getroffen, die die kalten Winternächte im Van nicht ausgehalten haben und ins Hostel umgezogen sind. Ein Reisender hat sogar von Schimmel im Van berichtet, da die Feuchtigkeit die Holzeinrichtung angegriffen hat.
Wetter auf Neuseelands Südinsel im Winter
Warum sind wir nicht auf die Südinsel gereist? Dieser Frage widme ich mich in dem Beitrag zur Rundreise-Route der 4 Wochen in Neuseeland ausführlicher. Da die Antwort teilweise auch mit dem Wetter zu tun hat, thematisiere ich sie auch hier. Fast jeder, der beide Inseln in Neuseeland bereist hat, hat uns gesagt „ihr müsst auf die Südinsel! Die ist viel schöner, als die Nordinsel!!“. Mag sein, uns hat es allerdings an nichts gefehlt auf der Nordinsel und wir haben unsere Zeit unglaublich genossen. Das Klima auf der Südinsel Neuseelands ist je nach Region deutlich frostiger, als auf der Nordinsel. Die neuseeländischen Alpen sind in den Wintermonaten (Juni, Juli, August) ein beliebtes Skigebiet. Die Gebirgskette hält die eisigen Winde der Tasmansee von der Ostküste der Südinsel fern, daher ist es dort etwas wärmer, die durchschnittlichen Temperaturen liegen jedoch auch hier zwischen 7 und 14 Grad.
Da wir mit unseren Backpacks für zehn Monate reisen, mussten wir natürlich platzsparend packen. Für zwei-drei richtig kalte Wochen 10 Monate lang warme Anziehsachen mitzuschleppen, hat für uns keinen Sinn ergeben. Und vor Ort etwas zu kaufen, was wir nur wenige Wochen tragen, wäre erstens nicht nachhaltig und zweitens zu teuer.
Hat dir der Beitrag bei deiner Reisevorbereitung für deine Neuseeland Rundreise im Winter geholfen? Hast du ähnliche oder andere Erfahrungen gemacht? Lass‘ mir gerne einen Kommentar da! 🙂